09.03.2012 09:40

Weltraumwetter und Aktienmärkte - gibt es da einen Zusammenhang?

Liebe Leserin, lieber Leser,

die jüngste Kursschwäche an den Aktienmärkten trat wenige Tage nach dem Solarsturm vom letzten Wochenende auf.

Am gestrigen Tage kam es paralalle zum Rückgang der Gammastrahlenwerte der Sonne und der K-Indices zu einer spürbaren Erholung an den Aktienmärkten.

Geht man der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Weltraumwetter und der Performance an den Aktienmärkten gibt, so ist dieser eindeutig zu bejahen.

Das Marktverhalten in dieser Woche fügt sich nahtlos in die Ergebnisse einer Studie der Federal Reserve Bank of Atlanta ein, die bereits im Jahre 2003 feststellte dass die Kursentwicklung an den Aktienmärkten insbesondere in den 6 Tagen nach einer Sonneneruption - respektive eines geomagnetischen Sturmes - unterdurchschnittlich ist - sprich, dass Sonneneruptionen mit daraus resultierenden geomagnetischen Stürmen zu einer Schwäche an den Aktienmärkten im unmittelbaren Zeitraum nach dem Ereignis führen.

Die Studie trägt den Titel: "Geomagnetic Storms and the Stock Market" und kann auch unter folgendem Link nachgelesen werden. Lesenswert ist diese Studie auf jedenfall:

https://www.frbatlanta.org/filelegacydocs/wp0305b.pdf

Die Zahl der Sonnenstürme korreliert demnach mit der Zahl der Sonnenflecken und die diese wiederum mit der Zahl der Geomagnetischen Stürme (GMS).

Das Verhältnis für die Sonnenstürme zu Sonnenflecken liegt demnach bei 0.4 - und das der GMS zu Sonnenflecken bei 0.1 . Demnach scheinen geomagnetische Stürme einem Anstieg der Sonnenflecken anzukündigen, wie die folgende Grafik zeigt.

Die Zeitdauer, die ein Solarsturm für die rund 150 Millionen Kilometer zur Erde braucht liegt bei rund 40 Stunden.

Ein GMS dauert rund 2-4 Tage. Im Mittel gibt es 35 Sonnenstürme im Jahr mit Häufigkeitsgipfeln im März und April eines Jahres und im September/Oktober. Interessant ist dass diese Monate relativ häufig tendenziell eher schwierige Börsenmonate, wenn nicht gar schwache Börsenmonate darstellen.

Demnach sind Geomagnetische Stürme - der gestrige erreiche nur G1-Niveau auf der fünfstufigen Skala für geomagnetische Stürme, weil das Erdmagnetfeld zum Zeitpunkt des Auftreffens des Solarsturms günstig ausgerichtet war - seltener als die eigentlich viel beachteten Sonnenstürme. Nun helfen solche Verhältniszahlen wenig, wenn just beispielsweise dieses Wochenende ein G5 GMS auf die Erde treffen sollte. Gleichwohl ist der Zusammenhang zwischen Aktienmarktperformance und dem Auftreten dieser Ereignisse bemerkenswert.

Von medizinischer Seite aus interessant ist auch die Beobachtung, dass mit dem Auftreten von Geomagnetischen Stürmen, die Zahl der Krankenhaushospitalisationen zu steigen scheint. So kommt ist in Perioden mit GMS zum gehäuften Auftreten von Herzinfarkten, Herzrhytmusstörungen, Durchblutungsstörungen des Gehirns. So verdoppelt sich die Zahl der Herzinfarkte beispielsweise gegenüber geomagnetischen ruhigen Phasen.

Im Schnitt steigt die Zahl der Herz-Kreislauferkrankungen um 30-80% in Phasen von geomagnetischen Stürmen. Dabei steigt die Zahl der Erkrankungen - insbesondere bei vormals gesunden Menschen - insbesondere in der Phase wo sich das Erdmagnetfeld wieder erholt.

So scheinen Veränderungen des Erdmagnetfeldes Auswirkungen auf die Melanotinin und die zirkadiane Rhythmik der Menschen und damit auf ihren Schlafrhythmus zu haben. Dies würde dann auch das gehäufte Auftreten von saisonaler Depression und Stimmungsschwankungen in der Bevölkerung in Phasen von geomagnetischen Stürmen erklären.

Geomagnetische Stürme als Folge von Sonneneruption resultieren laut der Studie der FED in einer negativen Performance der Aktienmärkte. In dem obengenannten Papier heisst es dazu:

"...The return due to GMS is negative for all indices, ranging from -0.84 percent to -2.1 percent for the S&P500, from -1.11 percent to -2.40 percent for the AMEX, from -1.60 percent to -2.51 percent for the NASDAQ and from -1.2 percent to -1.76%..."

Der Bedeutunug dieses Umstandes wird mit dem Permalink "Weltraumwetter" auf der linken Seite der Webpräsenz von Indextrader24.com zukünftig Rechnung getragen.

Die FED leitet hieraus eine interessante Tradingstrategie her, die entsprechend ausgetestet wurde:

"...One simple trading strategy based on our six day calendar window described above would be the following. An individual might try to hold the world market portfolio during ‘normal’ days and switch his investments towards safer assets such as the 3- month Eurodollar deposits26 during ‘bad’ days. This trading strategy would require rebalancing the GMS-based portfolio on average 26 times a year. Ignoring transaction costs, this trading rule would generate an average annual return of 7.5 percent, while a buy and hold policy would yield a 6.4 percent annual return...."

 

Allerdings unterstellt dieser Tradingansatz der FED, dass ein GMS nicht zu grossflächigen Blackouts führt. Insofern dürfte der Return bei einem GMS der Stärke 5 oder mehr am Ende negativ ausfallen, da als Folge eines Kollapses der wetlweiten EDV basierten Infrastrukturen und Energienetze am Ende kein Handel wie in bisheriger Form möglich ist. Zudem dürften die hohen Transaktionskosten bei einer solchen Tradingstrategie am Ende eher zu einer negativen Performance führen und eignet sich daher allenfalls für den kurzfristig agierenden Marktteilnehmer.

Der Effekt von GMS ist nach Analyse und Schlussfolgerung der FED statistisch wie auch ökonomisch signifikant. Dies zeigt so denn auch im Return bei Aktienmarktinvestments unmittelbar nach einem GMS, wie die folgende Grafik der Federal Reserve Bank of Atlanta zeigt:

Quelle: Federal Reserve Bank of Atlanta

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Ihr.

Cord Uebermuth.

 

Link - Weltraumwetter

 

 


 

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