06.03.2011 19:00

Die neostellare Revolution

Liebe Leserin, lieber Leser,

als der Mensch vor rund 12000 Jahren anfing sesshaft zu werden und Ackerbau zu betreiben fand einer der großen Umbrüche in der Menschheitsgeschichte statt, die nach gegenwärtiger Lehrmeinung einen der bedeutendsten Fortschritte in der Evolution der Menschheit brachte. 


Diese Epoche des damaligen Umbruches wird heute auch gerne als neolithische Revolution bezeichnet. Aus ihr entsprangen später die Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit, welche einen bis dahin nicht gekannten Wandel in der Lebensweise des homo sapiens zur Folge hatte.

Die Einführung neuer Technologien und Handwerkskünste, basierend auf neu entwickelten Rohstoffen in der vorindustriellen Phase, kombiniert mit dem weiteren Erkenntnisgewinn im Laufe der folgenden Jahrtausende und insbesondere der letzten Jahrhunderte veränderten das Weltbild und die Strukturen, in denen der Mensch lebt in der Folgezeit durchgreifend.

Die Folgen dieser Entwicklung sind ablesbar am exponentiellen Anstieg der weltweiten Bevölkerungszahlen. Benötigte im Jahre 1650 die Menschheit zuletzt noch rund 240 Jahre, um ihre Bevölkerungszahl zu verdoppeln, so lag dieser Zeitraum im Jahre 1900 nur noch bei rund 100 Jahren. Inzwischen hat sich die Zahl der Erdbewohner in den letzten 40 Jahren erneut von 3.5 Milliarden Menschen auf fast 7 Milliarden Menschen nahezu verdoppelt.

Die Konsequenz: Der Planet Erde stößt an seine Grenzen, mit denen er dieses rasante Bevölkerungswachstum noch bewältigen kann. Ressourcen werden knapp und die ökologischen Folgeschäden mit entsprechenden Rückkopplungseffekten auf die Bewohner dieses Planeten sind weltweit nicht mehr zu übersehen.

Im Rahmen dieser Entwicklung ist interessanterweise in den letzten Jahrzehnten, insbesondere aber in den letzten Jahren Anzeichen für den Beginn einer neuen Epoche zu erkennen, die ich gerne als neostellare Revolution (griechisch neos=neu und stella (latein)= Stern, Sternbild=Jungsternzeit) in Anlehnung an die Entwicklung in der Epoche der neolithischen Revolution, umschreibe.

War die neolithische Revolution noch gekennzeichnet durch den Wandel vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit auf dem Planeten auf dem wir leben, so ist im Rahmen des von mir postulierten evolutionären Prozesses der neostellaren Revolution ein Wandel denkbar, in dem der Homo sapiens eine neue Stufe im Rahmen seiner Evolution bereits betreten hat: Der Mensch verlässt den Planeten Erde und kolonialisiert das Weltall. Er wird vom sesshaften Wesen, erneut zu einem Nomaden - genauer gesagt zu einem Weltraumnomaden.

Zunächst werden meines Erachtens die ersten „Weltraumnomaden“ kleine Gruppen der menschlichen Gesellschaft sein, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer tiefer in den Weltraum vordringen werden und damit die Grundstrukturen und Vorraussetzungen für ein neostellares Zeitalter der Menschheit schaffen.

Die neostellare Revolution wird in den kommenden Jahrhunderten meines Erachtens durch die Entwicklung neuer Materialien – in Analogie zur Bronze und Eisenzeit – den nächsten evolutionären Quantensprung in der Geschichte der Menschheit beschleunigen.

Den Stellenwert den Bronze und Eisen in der Vorgeschichte der Evolution der Menschheit hatten, dürfte in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wahrscheinlich die Edelmetalle, Graphit, Lithium und Methan (Erdgas) einnehmen.

Methan wird dabei der neue Treibstoff der ersten Generation bei dem Aufbruch zu den Sternen sein, da Methan nicht nur innerhalb unseres Sonnensystems verfügbar ist, sondern auch bereits ausserhalb unseres Sonnensystems nachgewiesen wurde und gegenüber den bisher verwendeten Raketentreibstoffen, wie dem LOX/Wasserstoff System, wie sie zuletzt beim Spaceshuttle eingesetzt wurden, unbestreitbare physikalische Vorteile besitzt.

Die Methanvorkommen auf anderen Planeten und Monden sind dabei bestens geeignet als neue interplanetare Tankstellen für zukünftige „Weltraumnomaden“ und spätere Kolonialisierungsprozesse des Weltalls durch den homo sapiens genutzt zu werden.

Betrachtet man sich die gegenwärtigen Entwicklungen im Bereich der frühen Schritte der Menschheit und ihrem bereits begonnen Aufbruch ins Weltall, so ist dieser Prozess vergleichbar mit den Beginnen des Flugzeugbaus vor mehr als 100 Jahren.

Damals konnte sich die Masse sicherlich noch nicht vorstellen, dass Menschen keine hundert Jahre schneller als der Schall in Verkehrsflugzeugen durch die Luft fliegen und inzwischen eine Raumstation über Jahre im erdnahen Orbit betreiben.

Inzwischen hat aber im Rahmen dieses neuen evolutionären und geradezu revolutionären Prozesses der Menschheit ein Wettrennen um die besten Ausgangspositionen auf dem Weg zu den Sternen begonnen. Zunächst finden diese Prozesse unter dem Begriff des Weltraumtourismus statt, gleichwohl dürfte dies erst den Anfang im Rahmen einer neostellaren Revolution in den kommenden Jahrtausenden darstellen, dessen eigentliche Bedeutung erst rückblickendfrühestens in einigen Jahrhunderten in seiner Tragweite überhaupt von der Allgemeinheit erkannt werden dürfte.

Unternehmungen wie der X-Price oder auch Spaceship One von Virgin Galactic, die Entwicklung Methanbasierter Raketentriebwerke durch die Nasa sind untrügliche Anzeichen für den Beginn eines neuen interplanetaren Zeitalters der Menschheit und in der Folge auch später eines extrasolaren Zeitalters , bei dem Menschen zu neuen Sternensystemen aufbrechen werden. Zweifelsohne werden diese ersten Menschen quasi im Rückblick der Ereignisse frühgeschichtliche Weltraumnomaden darstellen, aber die Konsequenz dieser Pionierleistungen werden langfristig revolutionären Charakter für die gesamte Menschheit und ihre Evolution haben.

Vor diesem Hintergrund wirkt die gegenwärtige ungezügelte Verbrennung fossiler Brennstoffe, allem voran von Kohle und Erdgas geradezu grotesk. Gerade Erdgas (Methan) wird nach meinem Dafürhalten der primäre Treibstoff der ersten Generation für eine solche Zukunft sein. Die gegenwärtige Verwendung von Erdgas als Heizmittel oder zur Stromerzeugung oder seine Verwendung im Straßenverkehr stellen vor diesem Hintergrund geradezu einen verschwenderischen Umgang mit diesem kostbaren Rohstoff der Zukunft dar. Dies gilt auch für die hierzulande existierenden Vorkommen dieser Bodenschätze.

Meines Erachtens wird Öl in einem Zeitalter der neostellaren Evolution an Bedeutung verlieren, während Methan an Bedeutung gewinnen wird, da es als Rohstoff der ersten Generation für interplanetare Missionen und die Kolonialisierung des Weltraums unabdingbar sein wird. Wenn man die milliardenschweren Zukäufe der großen Erdölkonzerne in diesem Bereich in den letzten Jahren betrachtet, so hat der Wettlauf um Erdgas als Energieträger der Zukunft bereits ganz offensichtlich begonnen.

Wenn die Menschheit erfolgreich die sich abzeichnende neostellare Revolution bewerkstelligen will, dann sollte sie mit diesen kostbaren Ressourcen der Zukunft schonend umgehen und zudem verstärkt auf regenerative Energien setzen, um in Zukunft genug Resourcen für ein Zeitalter interplanetarer Missionen zu schonen.

Ohne Kohle und Graphit wird die Etablierung von Weltraumliften, die wahrscheinlich schon in weniger als hundert Jahren unsere Kinder und Kindeskinder in geostationäre Orbits auf Weltraumstationen befördern können, um von dort aus interplanetare Missionen zu starten, kaum zu bewerkstelligen sein.

Die Braun- und Steinkohlevorkommen, ebenso wie die Gasvorkommen in den USA und Deutschland sind dabei die wahren Bodenschätze für den nächsten evolutionären Schritt der Menschheit - der Kolonialisierung des Weltraums. Sie zu gunsten der Stromversorgung oder für Heizzwecke abzufackeln stellt meines Erachtens unter langfristig evolutionären Gesichtspunkten einen schwerwiegenden Fehler dar.

Kohle (Graphit) und Erdgas sind ebenso, wie die Edelmetalle und Lithium im Rahmen dieser Entwicklung genauso wenig wegzudenken, wie zukünftig mit Methan betriebene Raketenantriebe der ersten Generation (siehe Bild oben).

Vor diesem Hintergrund erwarte ich als Folge eines generellen Paradigmenwechsels langfristig für Erdgas/Methan nach Abschluss der gegenwärtigen seit Anfang des Jahres 2006 laufenden A-B-C-Korrektur (Wave II) einen langfristigen Aufwärtszyklus (= Wave III-Aufwärtsimpuls von mehreren Jahrzehnten Dauer) – im Sinne eines Kondratieffzyklus.

Es ist sogar denkbar, das in ferner Zukunft Methan als interplanearer Treibstoff teurer ist als Öl. Schlechte Zeiten sehe ich hingegen auf lange Sicht eher für Öl kommen, was auch u.a. in der Entwicklung neuer Verfahren zur Erdölsynthese begründet liegt. Die Ölpreise dürften langfristig als Folge neuer technologischer Entwicklungen auf Preise von 10-20 Dollar fallen. Diese Entwicklung wird derzeit zwar noch von den Unruhen in Lbyen überschattet, wird aber langfristig auf Grund des oben beschriebenen Paradigmenwechsels kaum zu vermeiden sein.

Es ist ein Privileg der gegenwärtigen Generationen in diesen epochalen evolutionären Wandel im Rahmen der sich ausbildenden neostellaren Revolution der Menschheit miterleben zu dürfen. Ein Wandel, der mit grossen und tiefgreifenden sozioökonomischen Veränderungen einhergehen wird.

Viele Grüsse.

Ihr.

Cord Uebermuth.

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Ihr.

Cord Uebermuth.

 

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